Wilhelm Friedrich Graf von Sickingen
1739-1818
Mainzer Staats- und Konferenzminister von 1775-1782.


Wilhelm Friedrich Graf von Sickingen war der Sohn von Baron Carl von Sickingen, einem geradezu fanatischen Alchemisten, der mit seinen teuren Experimenten das Familienvermögen durchbrachte. Wilhelm Friedrich und sein Bruder Carl Heinrich entdmündigten den Vater schließlich und hielten ihn unter Hausarrest. Das Familiendrama fand seinen Niederschlag in Schillers "Die Räuber". Wilhelm Friedrich gelangte am Hofe Maria Theresias und Josephs II. in Wien zu Ansehen und erlangte die Erhebung in den Reichsgrafenstand.
Von 1775 bis 1782 diente er dem Mainzer Kurfürsten Friedrich Karl von Erthal als Minister und war maßgeblich an der Gestaltung des Landschaftsparks Schönbusch beteiligt. Als Diplomat war er in der Entstehung des Mainzer Universitätsfonds involviert, er unterbreitete dem Kaiser Erthals Pläne und setzte sich für die Genehmigung der dazu nötigen Klostersäkularisation ein. Sein Abschied von Mainz dürfte mit dem Erfolg des kurz zuvor uraufgeführten Dramas "Die Räuber" zusammenhängen. Er kehrte nach Wien zurück, wo er bis zu seinem Tod 1818 in geheimen Geschäften für Kaiser Joseph II. tätig war.

Entnommen aus:

Institut für geschichtliche Landeskunde (Hrsg.): 2000 Jahre Mainz. Geschichte der Stadt -digital. Mainz 2001. CD-ROM

 

Red. Bearb. Juliane Märker 24.08.2012

 
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