Jakob Welder
* um 1435 Siegen, † 14.5.1483 Mainz
Erster Rektor der Universität


Welder stammte aus einer angesehenen Siegener Ratsfamilie, die mehrere Bürgermeister und Schöffen der Stadt gestellt hatte. An der Kölner Universität wurde Welder am 17. Juni 1453 immatrikuliert. Innerhalb von nur etwas mehr als einem Jahr schloss er sein Baccalaureat in der Artistenfakultät ab, wieder anderthalb Jahre später im April 1456 erhielt er seinen Magister, während in der Regel drei Jahre üblich waren, um den Baccalaureat abzuschließen. Anschließend studierte Welder Theologie und erhielt 1471 seinen Doktor. Welder war an der Gründung der Trierer Universität 1573 beteiligt und hielt den Eröffnungsgottesdienst. Auch war er an der Wahl des ersten Rektors der Trierer Universität beteiligt und bekleidete für einige Zeit den Posten des Dekans der theologischen Fakultät. Danach erhielt Welder 1475 eine Professur an der Universität in Heidelberg, trat diese aber nie an. Etwa um diese Zeit war er zudem Dechant bei St. Peter in Mainz und wurde schließlich erster Rektor der neugegründeten kurfürstlichen Universität Mainz, wobei Beginn und Dauer seiner Amtszeit nicht gesichert sind. Über Welders akademische Aktivitäten ist sehr wenig überliefert, vermutlich hatte er aber den Lehrstuhl für biblische Theologie inne. Er gehörte außerdem zu den Gründern der Mainzer Universitätsbibliothek, nach seinem Tod stiftete er ihr 22 Bände aus seiner eigenen Privatbibliothek. Nach seiner Amtszeit als Rektor übernahm Welder 1482/83 das Dekanat der theologischen Fakultät, starb aber bereits am 18.5.1483.

Entnommen aus:

Institut für geschichtliche Landeskunde (Hrsg.): 2000 Jahre Mainz. Geschichte der Stadt -digital. Mainz 2001. CD-ROM

 

Red. Bearb. Juliane Märker 24.08.2012

 
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